Interreg ornament

EUREVITA Pannonia

Langsam wird klar, dass ein Leben im Einklang mit der Natur angestrebt werden sollte, und dabei ist ein Blick in die Vergangenheit von großem Nutzen.

Es ist überwältigend, wenn die Jugend ein außergewöhnliches Interesse an Traditionen, wie Folklore, Kunst oder Handwerk zeigt. Kein Wunder also, dass Johanna als Archäologiestudentin das gesamte Erbe im Kunsthandwerk kennenlernen und erforschen möchte. Da sie in Graz studiert, konnte sie mit dem Projekt EUREVITA Pannonia in Kontakt treten. Wir fragten sie nach ihren Zukunftsplänen und wie sie Interreg kennengelernt hat.

 

„Ich kam vor etwas mehr als fünf Jahren nach Graz, um Archäologie zu studieren. Jetzt, wo ich kurz vor meinem Abschluss stehe, habe ich auch Zeit, mich Dingen zu widmen, die mir Freude machen und mein Leben bereichern. Dazu gehören die Ausbildung zur Kräuterpädagogin oder die von Eurevita Pannonia organisierten Kurse, die helfen, alte, vom Vergessen bedrohte oder bereits in Vergessenheit geratene Handwerke wiederzubeleben.

 

Aufgrund ihrer Interessen und ihres gewählten Berufsweges sieht sie alle Aktivitäten aus der Vergangenheit aus einer anderen Perspektive.

„Diese Handwerke sind nicht nur Fertigkeiten, die in einer schnelllebigen und hektischen Zeit überflüssig geworden sind, ganz im Gegenteil. Diese Handwerke, die vom Lehmbau über den traditionellen Holzzaun bis zum Strohdach reichen, feiern ihr Revival. Langsam wird klar, dass ein Leben im Einklang mit der Natur angestrebt werden sollte, und dabei ist ein Blick in die Vergangenheit von großem Nutzen.“

 

Als Archäologin, die sich mit alten Kulturen beschäftigt, weiß sie sehr wohl, wie viel vergessenes Wissen der Menschheit zur Verfügung stünde, wenn wir uns damit beschäftigen würden. Sie begründet ihre Gedanken auch mit ihrer jüngsten Erfahrung als gutem Beispiel.

 

„In der experimentellen Archäologie versucht man nachzustellen, wie die Menschen früher gelebt und verschiedene Dinge hergestellt haben, und gleichzeitig lernt man diese Techniken. Letztes Wochenende konnte ich den jährlichen Kurs für experimentelle Archäologie im MAMUZ besuchen, bei dem ich viele neue Erkenntnisse gewonnen habe. Dieses Museum in Aspern/Zaya verfügt über ein großes Freigelände, auf dem rekonstruierte Bauten von der Steinzeit bis zum Frühmittelalter zu sehen sind. Hier wurde bereits das neolithische Langhaus mit einem Strohdach rekonstruiert, die Außenseite des Hauses wurde mit Lehm verputzt und ein Weidenzaun umgibt eine kleine Anbaufläche. Alle verwendeten Techniken wurden uns im Rahmen des Projekts Eurevita Pannonia beigebracht.“

 

Sie erzählte uns von ihren sehr bewussten Karriereplänen und den Werten und Prinzipien, die sie als Leitlinien für ein umweltfreundliches und traditionsbewusstes Leben ansieht, mit dem Ziel des lebenslangen Lernens. Sie betrachtet auch die aktive Teilnahme an Initiativen wie den Schulungsprogrammen von Eurevita Pannonia als ein Instrument, um in der Gesellschaft etwas zu bewirken.

„Auch wenn sich meine Karriere eher in Richtung archäologischer Ausgrabungen bewegen wird, lässt mich die Faszination für altes Handwerk nicht los. Sowohl in Freilichtmuseen wie jenem in Niederösterreich als auch in vielen modernen Hausbauten werden diese Techniken angewandt und führen im ersten Fall zu neuen Erkenntnissen und im zweiten Fall zu einem umweltbewussteren Leben. Da dieses Thema immer mehr an Bedeutung gewinnt und auch mir sehr am Herzen liegt, freue ich mich über das Engagement, jahrtausendealte Praktiken wiederzubeleben und damit ein Zeichen für die Umwelt zu setzen. Auch wenn die Wirkung auf den ersten Blick gering erscheint, kann man mit kleinen Projekten schon viel erreichen.“

 

Johannas Enthusiasmus für ihren zukünftigen Beruf und das Schaffen mit eigener Kraft und Nutzung alter Handwerke und Techniken ist bewundernswert. Sie sieht so perfekt die Komplementarität dieser beiden Seiten ihres Lebens, und sie lüftet ein Geheimnis, dass es nicht so einfach ist, bei einer Ausgrabung dabei zu sein wie ein Pfannkuchen.

„In einer Welt, in der Handwerker für jede Kleinigkeit gebraucht werden, ist es auch eine schöne und wichtige Erfahrung, etwas mit den eigenen Händen schaffen zu können. Körperliche Arbeit wird oft abgewertet, aber sie ist die beste Möglichkeit, den Kopf frei zu bekommen und etwas von bleibendem Wert zu schaffen. Auch archäologische Ausgrabungen sind körperlich sehr anstrengend, auch wenn Archäologen von den Medien meist mit kleinen Pinseln dargestellt werden. Bei Ausgrabungen müssen Kulturschichten zerstört werden, um Erkenntnisse zu gewinnen; bei einem Handwerk wird etwas geschaffen. Insofern ist es eine Freude, Techniken kennen zu lernen, die schon in einer Zeit praktiziert wurden, über die ich im Studium so viel gelernt habe, und zu sehen, dass sie in Zukunft wieder angewendet werden und ich hoffentlich auch in gewisser Weise daran teilhaben können.“


buildings
Priorität 1
WETTBEWERBSFÄHIGKEIT
VON KMU
envira
Priorität 2
UMWELTSCHUTZ
UND EFFIZIENTE
RESSOURCENNUTZUNG
rail
Priorität 3
NACHHALTIGER
VERKEHR
institution
Priorität 4
BESSERE
INSTITUTIONELLE
ZUSAMMENARBEIT

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